Planung des Wochenendes

Aufgrund des zweimal in Folge ausgefallenen Rocktreff befand der Vorstand des CPYE, es sei das Beste ein gemeinsames Wochenende mit der Crew zu veranstalten, um sich nicht nur wiederzusehen, sondern vor allem, um das Gemeinschaftsgefühl wieder zu stärken und einige Schwächen im gemeinsamen Umgang anzugehen. Hierzu wurde ein Coach für Samstag eingeladen. Die Crew des Rocktreffs wurde über die Crewkoordination eingeladen, aber keine Vereins Mitglieder, die nicht ohnehin Teil der Crew sind. Da wir großes Verständnis für die zeitlichen Verpflichtungen unserer Crewmitglieder haben, konnten das Gelände jederzeit betreten und verlassen werden. Aufgrund verschiedener Arbeitszeiten schien dies schon im Vorhinein sinnvoll und wurde so auch das gesamte Wochenende lang gehandhabt. Dies geschah in einigen Ausnahmen auch während des Coachings. Als Location hat der Vorstand verschiedene Räume im Haus Kreisau mit Ufer zur Havel gegenüber der Pfaueninsel gebucht. Verpflegung wurde ebenso im Voraus sichergestellt.

Freitag

Am Freitag den 20.07 konnten die ersten Crewmitglieder ab 16 Uhr eintreffen, waren allerdings sogar schon kurz vorher dort. Die ersten Vorstandsmitglieder kamen erst gegen 17 Uhr vor Ort an und konnten die Räumlichkeiten mit dem für uns hinterlegten Schlüsseln öffnen. Letztendlich hatten wir das gesamte Gelände nur für uns, da während unseres Aufenthalts Personal genauso wenig wie andere Gruppen im Haus Kreisau waren. Kurz nach der Ankunft wurde dann bereits alles für das Abendessen inklusive Zapfanlage vorbereitet. Mit verschiedener Auswahl und wie üblich vegetarischen und veganen Alternativen wurden sämtliche Bedürfnisse erfüllt. So wurde schließlich satt gequatscht, gespielt und gelacht und es blieb Jedem selbst überlassen, wann er den Abend bzw. die Nacht beenden wollte.

Samstag

Nach einem ausgiebigen Frühstück wurde am Samstagmorgen, bis auf wenige Ausnahmen, die direkt die Temperatur der Havel selbst prüfen wollten, mehrheitlich eher der Ausblick auf diese sowie die Sonne genossen, bevor ab ca. 13 Uhr der Coach mit seinem Programm begann.

Coaching

 

Bei einigen kleinen Kennenlernspielen wurden neben der Vergangenheit der Teilnehmer auch die Geschichte des Rocktreffs mit vielen persönlichen Aspekten aufgearbeitet. Danach wurden die ersten möglicherweise kritischen Punkte der gemeinsamen Arbeit identifiziert. Hier wurden Dinge wie etwa (klare) Kommunikation oder funktionierendes Feedback angesprochen.

Für die erste größere Übung wurden die Teilnehmer in zwei Gruppen aufgeteilt, welche anschließend, ohne etwas zu sehen mit einer geschlossenen Schnur verschiedene Formen auf dem Boden bilden sollten. Hierbei sollte neben dem generellen Vertrauen untereinander, die Bildung verschiedener Positionen und anschließend deren Akzeptanz innerhalb der Gruppe analysiert werden.

In der letzten Übung wurden alle Anwesenden auf vier Gruppen verteilt und sollten unter großer Auswahl von sowohl lustigen als auch ernsten Postkarten zunächst eine auswählen, deren Aufschrift oder Abbildung für die jeweilige Gruppe am ehesten dem Rocktreff entspricht. Diese Postkarte sollte dann jeweils in die Mitte eines DIN A3 Blattes geklebt werden und um alles erweitert werden, was zum Rocktreff noch fehlte. Hierbei ging es dann sowohl um einzelne Objekte, Sprüche, Situationen, als auch abstrakte Gefühle, die jede Gruppe auswählte.

Aus jedem der gezeichneten Bilder wurde nach deren Vorstellung ein Viertel entnommen, um die Teile der vier Gruppen zu einem gemeinsamen zu verbinden. Es wurden vor allem die Großen Gemeinsamkeiten als auch individuelle Einzelheiten aufgegriffen, die dazu beitragen den Grundbaustein der gemeinsamen Arbeit am Festival aufzubauen und die das Gefühl des Rocktreffs, des Teams und seinem Spirit ausmachen.

Schließlich ging der Coach nochmal einige der angesprochenen Probleme durch und bewertete diese erneut nach dem er die Gruppe der Anwesenden in verschiedenen Situationen beobachten konnte.

Analyse

Aus den Spielen ging hervor, dass die Crew eine sehr transparente Sicht auf den Verein, seine Organisation und seine Vergangenheit hat. Die einzelnen Arbeitsbereiche sind gut strukturiert und klar voneinander abgegrenzt. Besonders stach schon am Anfang hervor, dass alle Akteure innerhalb des Vereins und der Crew ihren Aufgaben mit außerordentlicher Hingabe und Passion nachkommen.

Im Mittelpunkt der Analyse unseres Verhaltens steht unsere Problemerkennung und -Lösung. Die Konfliktfähigkeit und eine lösungsorientierte Äußerung von Kritik wird nur zögerlich verfolgt, auch wenn diese Kritik durchaus positive Aspekte beinhaltet.
Wir haben zu sehr Angst davor, dass unsere Kritik fehlinterpretiert werden könnte. Andererseits wollen wir uns auch nicht zu sehr emotionalisierter Kritik gegenübersehen, da beides einzelne Individuen verletzen könnte.
Ein gewisser Respekt vor solchen Situationen ist dabei auch völlig berechtigt, jedoch darf dieser uns nicht bis zur Untätigkeit lähmen, sondern uns eher zu einem feinfühligen Umgang mit konstruktiver Kritik hinführen.
Wir wollen uns bemühen uns Verhalten zugunsten einer offenen und ehrlichen, aber vor allem auch sachlichen Kritik und Feedback Äußerung hin zu entwickeln.
Denn wir scheinen als Gruppe ein unglaubliches Gemeinschaftsempfinden zu haben, welches uns auszeichnet und als „Schmiermittel“ nicht nur zusammenhält, sondern uns teilweise auch die Interaktion erleichtern kann.
So ist es vor allem unser Ziel als Gemeinschaft einfach wir zu sein, mit einander eine unglaubliche und einmalige Zeit zu verbringen, bei der nebenbei auch ein Festival aufgebaut wird. Währenddessen wollen wir es nicht schaffen, dass unser Festival immer größer wird, sondern in schwierigen Situationen eine professionelle Haltung im Umgang miteinander zu entwickeln.

Es wurde die Möglichkeit eingeräumt, den Coach zu weiteren gemeinsamen Maßnahmen erneut zu konsultieren. Denkbar wäre dies im Rahmen einer Feedbackrunde zu tun, da dieser Punkt oben bereits angesprochen wurde und um diese so effektiv wie möglich gestalten zu können.

Wir planen, bauen oder bekochen ihn nicht. Wir leben den ROCKTREFF!

Sonntag

Der Abend nach dem Coaching ab ca. 18 Uhr verlief sehr ähnlich zum vorangegangenen. Nach einem erneut ausgiebigen, aber auch leicht zerknittertem Frühstück, ein Paar ausklingenden Gesprächen, dem gemeinsamen Wunsch ein solches Wochenende zu wiederholen sowie schließlich einem Gruppenfoto, traten die Teilnehmer nach und nach den Heimweg an. Der Vorstand verschloss die Türen und beendete ein rundum gelungenes Wochenende.